„Auf dem Stuhl mit…“ – Die Interview-Reihe auf dem studiolution-Blog! Wir freuen uns sehr den Bürostuhl mal einzutauschen. Stattdessen wandern wir auf den Stuhl bei einem studiolution-Kunden. Dieses Mal sind wir bei Josef Wieser in Mammendorf.
Sag mal, wie kam es dazu, dass du Friseur geworden bist?
Das ist eine schwierige Frage… Ich bin Friseur geworden, entgegen der Widerstände der Familie und auch, weil meine Mutter selbst nie Friseur werden durfte. Nachdem ich dann das Pfarrerwerden abgelegt hab, hab ich mich entschieden Friseur zu werden. [lacht]
Du wolltest also zuerst Pfarrer werden?
Das war eher eine taktische Entscheidung. Beim Religionslehrer kam das ganz gut an, das hat sich natürlich schon auf die Noten ausgewirkt. [lacht]
Dieses Mal sind wir nicht auf dem Stuhl bei dir, da du ja schon eine ganze Weile nicht mehr am Kunden arbeitest. Gibt es etwas, das du vermisst?
Am meisten vermisse ich den persönlichen Kontakt zu den Kunden.
Warum bist du denn kein aktiver Friseur mehr?
Ich glaube ich war kein schlechter Friseur, aber meine große Leidenschaft war immer das Kaufmännische. Ich hatte sogar mal die Chance in den USA als Friseur zu arbeiten – aber dann ergab sich hier in Mammendorf das erste Geschäft. So ist ein Betrieb zum anderen gewachsen.
Du hast ja mittlerweile mehrere Salons. Was ist deine Philosophie und was ist dir bei deinen Mitarbeitern wichtig?
Die gemeinsame Philosophie ist die Führung der Mitarbeiter, dass wir uns als Team wahrnehmen und dass es gewisse Qualitätsstandards in jedem Salon gibt. Wichtig ist mir die Förderung der Mitarbeiter nach ihrer Eignung. Manchmal muss man auch selektieren. Wir versuchen einfach Konflikte zu vermeiden. Ich meine, wenn jemand einfach nicht passt, dann muss man sich halt auch mal von einem Menschen trennen, um den Stall sauber zu halten [zwinkert]. Grundsätzlich ist mir bei allen Salons wichtig, dass gewisse Standards gelten, aber jeder Salonleiter darf individuell noch sein eigenes Ding machen. Außerdem gibt‘s da auch ein gutes Zitat von Robert Bosch, nach dem ich arbeite:
Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute Löhne bezahle.
Ich lege viel Wert auf Transparenz. Unsere Mitarbeiter wissen zum Beispiel, wie viel Umsatz wir machen und haben jederzeit Zugang zu sämtlichen Statistiken.
Außerdem ist uns auch einfach der menschliche Umgang den wir miteinander pflegen, sehr wichtig. Wir machen zum Beispiel regelmäßig kleine Teamevents. Wir grillen mal gemeinsam oder freitagabends wird gerne die Woche gemeinsam mit einem Glas Sekt ausgeklungen.
Du bist ja lange in der Friseur Innung tätig gewesen. Erzähl mir davon!
Das, worauf ich am meisten stolz bin aus der Zeit ist, dass Bayern nun den einzigen Tarifvertrag hat, in dem verankert ist, dass Mitarbeiter Anspruch haben zu erfahren, welche Umsatzzahlen sie bringen müssen, um in die nächsthöhere Lohngruppe zu kommen. Das war die einzige Formulierung, die gesetzeskonform war, um den Mitarbeitern praktisch die Möglichkeit zu geben, selber einen höheren Lohn zu fordern. In Bayern muss deshalb jeder Saloninhaber einmal im Jahr seinem Mitarbeiter mitteilen, was sein „Soll“ ist, um in die nächsthöhere Lohngruppe zu kommen.
Was denkst du, wie wird sich die Friseurbranche in den nächsten Jahren verändern?
Die nächsten 20-30 Jahre glaube ich, hat unsere Branche sehr große Chancen. Wir werden immer, genauso wie der Bäcker und der Metzger, ein Anlaufpunkt sein, wo man vielleicht auch mal Zeit hat ein Gespräch zu führen oder persönliche Kontakte zu pflegen.
Wir haben gehört, dass Du aktuell noch ein weiteres großes Projekt hast. Was hat es mit der Academy Süd auf sich?
Also was ich immer wusste, ist, dass wir unsere Ausbildung stärken müssen. Deshalb haben wir die Academy ins Leben gerufen.
Dort können sich Friseure durch eine dreijährige Weiterbildung zum „Hair & Beauty Artist“ höherqualifizieren. Es haben sich dann Gespräche mit La Biosthetique ergeben, die an diesem Projekt nun entscheidend mitwirken. Was die Schulungsräume angeht, da ist aber aktuell noch eine große Baustelle, im wahrsten Sinne.
Das klingt ja super interessant. Mal ein anderes Thema – warum hast du dich für studiolution entschieden?
Ich hab euch damals auf der Messe in Nürnberg kennengelernt. Da hat mich vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt. Mir war eigentlich immer klar: Das, was die anderen da verlangen, ist Abzocke. Ich hab mehrere Systeme angeschaut. Und dann hab ich im Vergleich studiolution kennengelernt und da hat mich die Einfachheit und Umsetzbarkeit sowie die Klarheit und Aufmachung überzeugt. Oder auch die Marketingmaßnahmen. Den vollen Umfang haben wir zwar noch gar nicht genutzt, weil wir einfach sehr gut ausgebucht sind, aber das wäre jetzt ein Ziel für die Zukunft.
Was ist dein liebstes Tool in studiolution?
Der Business Analyzer! Der ist so schön unkompliziert, da kann ich mir einfach meine Zahlen so zusammenstellen, wie ich sie möchte und es ist kein starres System.
Vielen Dank Josef für das Interview und dass Du uns in Deinem Salon und auf deiner Baustelle empfangen hast. Wer mehr über Josef und sein neuestes Projekt erfahren möchte, kann ihn auf seiner Facebook-Seite besuchen.