Interview-Reihe: Auf dem Stuhl mit… #1 Oddy Dillamar

„Auf dem Stuhl mit…“ – Die neue Serie auf dem studiolution-Blog! Wir freuen uns sehr den Bürostuhl mal einzutauschen. Stattdessen wandern wir auf den Stuhl bei einem studiolution-Kunden.

Der darf mit Lockenstab, Schere oder Rasiermesser zeigen was er kann und wir plaudern nebenbei über Haare und die Welt. Den Auftakt macht Oddy von den Herzblutfriseuren in Nürnberg.

Mitten im Herzen der Stadt – dem Rotlichtviertel im Frauentorgraben – befindet sich der Salon. Oddy erwartet uns schon breit grinsend und wir flüchten schnell in seinen Laden – nicht dass man uns, zwei junge, hübsche Mädels – in dieser Gegend noch nach unserem Preis fragt… 😉

Der Salon kommt im coolen Industrie-Stil daher, die lässige Mucke ist schon von draußen zu hören und ohne Tattoos fallen wir definitiv auf. Jeder Mitarbeiter hat ein Lächeln – oder einen derben Spruch – für uns übrig und wir fragen uns…

… Oddy, wie kam es eigentlich dazu, dass Du Friseur geworden bist und nicht – zum Beispiel – Feuerwehrmann oder Polizist?

Ich habe mir früher schon immer Barbie-Puppen zu Weihnachten gewünscht. Aber nicht um damit zu spielen… [grinst] Wichtig war mir, dass die Puppen so lange Haare wie möglich hatten, weil ich die immer umfrisiert habe. Dann habe ich natürlich wieder neue gebraucht, weil die Haare ja nicht nachwachsen…

Ah ja, so viel zum Thema frühkindliche Prägung! Dein Weg als erfolgreicher Friseur war Dir also schon vorbestimmt!

So würde ich das auch wieder nicht sagen. Ich habe Kinderpfleger gelernt, weil ich wirklich stinkfaul war und nicht wusste, was überhaupt zu mir passt. Nach meinem zweiten Praxisblock habe ich die Ausbildung abgebrochen. Kinder sind nett, aber nicht in der Früh um acht wenn man noch müd‘ ist…

Insbesondere, wenn man es sich aussuchen kann! Aber Du bist dann schließlich– anders als ich – hinter dem Stuhl gelandet.

Über ein paar Umwege und mehrere Jobwechsel habe ich es dann doch geschafft meine Ausbildung zu Ende zu machen. Ich habe ein bisschen vor mich hingearbeitet und bin dann nach Berlin gezogen, wo ich 6 Jahre gelebt habe. Ich wollte dann aber wieder mehr Richtung Heimat und bin in Nürnberg gelandet. Und jetzt habe ich meinen eigenen Laden und lebe hier seit 11 Jahren – in der schönsten Stadt der Welt.

Mal abgesehen davon, dass Du in der schönsten Stadt der Welt erwachst… Wenn Du in der Früh in den Salon kommst – was sind die ersten drei Dinge die Du tust?

Rollos hochmachen, Licht anmachen, Kaffee-Maschine anmachen.

Bist du bekennend Kaffee-süchtig?

Absolut! Wenn ich keinen Kaffee daheim habe, kann ich nicht auf die Arbeit gehen. Wenn ich in unsere Mitarbeiter-Whats-App-Gruppe schreibe, dass ich schon wieder keine Kaffee-Bohnen Zuhause habe, kannst Du davon ausgehen, dass ein Mitarbeiter mir welche mitbringt. Das möchte keiner miterleben, wenn ich in der Früh keinen Kaffee bekomme!

Als Chef entlassen, sozusagen!

[lacht] Da würde ich Gefahr laufen, definitiv!

By the way: Ich sehe, dass Du so ein paaaar Tattoos hast… Pack mal aus, welches Körperteil ist denn noch nicht tattowiert?

Och, da gibt es noch viele! [zwinkert] Der Rücken ist noch relativ frei, das rechte Bein… wobei, das war’s auch schon!

Das ist dann gar nicht mehr so viel freier Platz! Sind schon neue Tattoos geplant?

Klar! Man wird ja irgendwie nie so richtig fertig. Man kann das auch als Lebensaufgabe und Gesamtkunstwerk sehen. Mir gefällt es besonders gut, wenn es eine Einheit ergibt und ich nicht aussehe wie eine Landkarte. Das ist ein mehrjähriger Prozess.

Lässt Du dich auch mal spontan tätowieren?

Ja, absolut. Ich lasse mich gerne auf Reisen tätowieren, beispielsweise in Thailand von einem Mönch, der das noch ganz ursprünglich und traditionell mit einem Bambusstab gemacht hat. Das sind für mich meine Mitbringsel. Wenn ich nach Malle flieg‘, dann natürlich nicht – klar. [zwinkert grinsend]

Apropos Reisen! Du warst mit gebrauchten Friseur—Scheren in Indien unterwegs. Erzähl mir davon!

Eigentlich sollte die Reise länger dauern… Es sollte eine Weltreise werden. Doch leider bin ich in Nepal krank geworden. Ich hatte mir vorgenommen, in jedem Land, das ich besuche, eine Friseur-Schere an einen Kollegen zu verschenken. Und zwar nicht an einen Kollegen, der einen Laden besitzt, sondern an einen, der an der Straße arbeitet. Jemanden, der es sich nicht leisten kann, eine ordentliche Schere zu besitzen.

Mein erster Stopp sollte Indien sein. Ich kann gar nicht genau sagen, warum ich mich dafür entschieden habe. Mich hat dieses Land aber schon immer fasziniert. Wir – eine Freundin und ich –  starteten in Dheli, der Klassiker. Dort verbrachten wir einige Tage und flogen dann weiter nach Varanasi, das ist der heiligste Ort im Hinduismus.

Der ganze Ort hat dann eine besondere Ausstrahlung, oder?

Total! [nickt zustimmend] Der Ort ist sehr mystisch. Wir haben meistens in sporadischen Hostels gewohnt. In Varanasi hatten wir dann einen ganz tollen Host. Über den sind wir zu einer Sunrise-Bootstour über den Ganges gekommen. Es war einfach uuuunbeschreiblich!

Von dort aus sind wir dann weiter nach Agra, dort steht der Taj Mahal. Wir sind sage und schreibe 37 Stunden mit der Bahn dorthin gefahren. Mit gefühlt einer Million Menschen in der Bahn. Ich konnte nicht glauben, dass SO viele Menschen in EINE Bahn passen!

 

In Jaipur haben wir einen ganz tollen Tuk-Tuk-Fahrer kennen gelernt, dem ich von meinem Vorhaben erzählt habe. Der wiederum kannte einen Fremdenführer, der gottseidank Deutsch konnte.

Den haben wir als Dolmetscher engagiert, da von den indischen Friseuren keiner Englisch, geschweige denn Deutsch konnte. Wenn ich da angekommen wäre und dem meine Scheren gegeben hätte, hätten die mich auch angeguckt und gefragt [verfällt ohne es zu merken in seinen fränkischen Dialekt und spricht mit verstellt tiefer Stimme] „Was will na der?!“

Ich wünschte, ich könnte Deinen Fränkischen Dialekt an dieser Stelle einblenden, Oddy…

Welchen Dialekt, na?! [grinst]

Wir sind eines Tages dann an einer Einkaufsstraße entlanggegangen und ich dachte erst, der will mich doch in einen Friseur-Laden bringen, was ich ja nicht wollte. Plötzlich stehen wir an einem achtspurigen Kreisverkehr, wo jeder irgendwo reinfährt und sonst wo wieder rausfährt. Und im Inneren dieses Kreisverkehrs, befand sich der Friseur und saß auf dem Boden.

Mein Dolmetscher hat ihm dann erklärt woher ich komme und was ich vorhabe. Er sah zwar nicht offensichtlich freudig aus, aber er hat sich WIRKLICH sehr gefreut. Davon haben wir auch ein Video gemacht und es in den Sozialen Medien verbreitet.

Jedenfalls habe ich ihm dann die Schere geschenkt und er wollte dann auch gleich seinen nächsten Kunden damit schneiden – und dann auch mich. Er hat sein Handwerk perfekt beherrscht. [nickt bewundernd] Seine Technik habe ich noch nie gesehen, er hat den Kunden nämlich kopfüber geschnitten. [etwas ungläubig]

Das gleiche wollte ich auch in Nepal machen. Doch dort habe ich mir eine schwere Lebensmittelvergiftung zugezogen. Da habe ich dann für mich beschlossen: Bis hier hin und nicht weiter, wenn ich hier sterbe, dann findet mich niemand. Ich habe dann einen überteuerten Flug gebucht und von dem Arzt ein paar Tabletten in die Hand gedrückt bekommen. Als Zwischenstopp bin ich in den Oman geflogen und habe dort dann erst die Tabletten geschluckt, weil ich dachte „Wenn ich die Tabletten in Nepal nehme, und mir passiert was, dann liege ich im Oman im Krankenhaus!“ Und so wäre ich dann zumindest schon in Frankfurt gewesen.

Ich habe sie genommen, bin eingeschlafen, bin in Frankfurt wieder aufgewacht… und war kerngesund.

Ach Quatsch, Teufelszeug! [ungläubig]

Doch, ich hätte Bäume ausreißen können. Keine Ahnung was das für Tabletten waren. Ich war auf jeden Fall glücklich, wieder Zuhause zu sein. Ich habe auch alle meine Scheren noch und werde nächstes Jahr im Februar wieder nach Nepal fliegen und meine Scheren verschenken. Nach Bangladesch und nach Vietnam möchte ich auch noch. Dort müssen immer noch viele Kollegen unter ganz miserablen Umständen Haare schneiden.

Sehr cool. Wenn Du davon sprichst, merkt man richtig, dass es eine Herzensangelegenheit ist!

[begeistert] Ja, dieses Vorhaben ist mir wahnsinnig wichtig. Wir haben das besagte Video auch viel in den Sozialen Medien verbreitet, aber bewusst nie den Namen meines Ladens mitgenannt. Ich wollte mich nicht profilieren und es sollte keine Werbung für den Laden sein, sondern eine ganz persönliche Sache. Eine, die von Herzen kommt. [legt unbewusst die Hand auf die Brust]

Deine Herzblutfriseure – noch etwas, das von Herzen kommt?

In ganz vielen Friseurläden wird noch immer recht steif umgegangen. Klar, es gibt viele verschiedene Konzepte, jeder muss für sich das Richtige finden. Wir handhaben das bei uns stark so, dass jeder Kunde wie ein guter Freund ist.

Ich möchte, dass ein Kunde zu mir kommt und sich so fühlt, als würde er bei seinem besten Kumpel auf der Couch sitzen.

Bei uns wird jeder geduzt und wir stoßen auch ganz gerne mal mit einem Schnaps an, gerade wenn ein Kunde recht aufgeregt ist, weil eine große Veränderung auf ihn wartet. [zwinkert grinsend]

Mein Traum, den ich auch mit Herzblut verfolge, ist, dass der Friseurberuf mehr anerkannt wird, als er es ist. Zwar hat sich in den letzten Jahren schon viel verändert, das sieht man schon allein am Zuwachs männlicher Kunden. Wir haben ganz viele Männer, die alle zwei Wochen zum Haareschneiden kommen und auch mehr Wert auf das Äußere legen.

Du sprichst also von einem grundsätzlichen Wandel in der Branche?

Früher musste man halt zum Friseur, damit man nicht gar so schlampig aussah. Gerade bei Männern ist auch der Bart ein großes Thema, vor zehn Jahren war das noch nicht so. Barbershops sprießen aus dem Boden. Daran sieht man, dass sich die ganze Friseurbranche schnell weiterentwickelt. Es kommen Produkte auf den Markt, die revolutionär sind, die einem Friseur ganz andere Möglichkeiten bieten. Wir können dadurch schneller und gesünder arbeiten.

Die ganzen 10€-Friseure sind aus dem Boden gestampft worden und sind explodiert – doch nach fünf Jahren waren sie alle wieder weg, das merken die Leute!

Die Kunden geben auch wieder mehr Geld aus für einen Friseur und bekommen dafür ihr leckeres Getränk und ihr tolles Gespräch, fühlen sich wohl und müssen nicht irgendwo eine Nummer ziehen.

Was ich schön finde und was ich auch meinen Kunden beibringen möchte ist, dass die sich bei uns wohlfühlen und gerne kommen und den Friseurbesuch nicht als Last sehen. Nicht: „Ich MUSS jetzt mal wieder zum Friseur“, sondern: „Ich DARF jetzt mal wieder zum Friseur, weil ich da gerne hingehe.“

Wo wir gerade bei Kunden sind – davon triffst Du ja reichlich jeden Tag. Was war so dein lustigstes Kundenerlebnis?

Wenn man sich unsere Lage anschaut… da kann man sich vorstellen, dass jede MENGE lustiger Dinge passieren! [lacht und deutet auf das Rotlichtviertel] Es gibt aber eine schräge Geschichte, die ich erlebt habe und die ich auch so schnell nicht vergessen werde:

Ich hatte hier mal einen Junggesellenabschied. Sternhagelvoll sind die bei uns in den Laden reinmarschiert. Einer davon wollte sich die Haare ganz kurz rasieren lassen und eine Färbung – in grün. Er war sich auch absolut sicher und dann habe ich das natürlich auch gemacht. [zuckt mit den Schultern]

Während ich dann die grüne Farbe aufgetragen habe und jeder sein Bier bekommen hat, habe ich mich mit dem Kunden unterhalten und hab gefragt wer denn überhaupt der Bräutigam ist. Dreimal darfst Du raten… der Grünkopf. Und wann war die Hochzeit? Übermorgen!

(lachend) Ich frage mich noch immer, was die Braut dazu gesagt hat, ich habe mich gefühlt wie bei Hangover!

Wer weiß, vielleicht war das Motto der Hochzeit ja auch „Wir sehen grün!“ Mal ganz abgesehen von betrunkenen Grünköpfen…wen würdest Du denn nie auf dem Stuhl haben wollen?

Ich möchte NIEMALS einen AFD-Wähler auf dem Stuhl haben.

Ich glaube, das können wir so stehen lassen. Wer wiederum wird bei euch vorgeschickt, wenn die größte Diva auf dem Stuhl sitzt?

Es kann auf jeden Fall jeder von meinem Team mit solchen Leuten umgehen. Klar, dass die jeder in seinem Friseur-Laden hat. Auch wenn es eine coole Diva ist, aber eine Diva hat jeder. Egal ob männlich oder weiblich. Wenn mir die Kunden zu divenmäßig werden, dann nehme ich mir mittlerweile aber auch das Recht heraus, den Kunden wieder zu verabschieden.

Du würdest einen Kunden wirklich wieder aus dem Salon schicken?

Kundenfreundlichkeit steht natürlich außer Frage und das ist auch einer der Gründe, dass ein Kunde wieder zu uns kommt. Man muss sich aber trotzdem nicht alles gefallen lassen. Ich verzichte dann lieber auf 100€ in der Kasse und hab ein entspanntes Team, bevor ein Kunde uns so aufscheucht. Der Friseur, der dran ist, ist natürlich relativ schnell schlecht gelaunt. Dann dauert es natürlich auch nicht lange, bis das Team runtergezogen wird. Das Team von einer guten Stimmung auf eine Schlechte zu bringen, das geht ruckzuck. Aber umgekehrt dauert das teilweise Stunden, bis die Laune wieder aufgehellt ist.

Kundenzufriedenheit unter Berücksichtigung von Mitarbeiterzufriedenheit – gar kein so leichtes Duell!

[nickt] Ich nehme mir aber mittlerweile das Recht heraus, so einem Kunden zu sagen, dass wir nicht der richtige Laden für ihn sind. In den letzten zweieinhalb Jahren gab es sicher schon mal ein, zwei Kunden, wo das vorkam. Da kannst Du dann so perfekt arbeiten wie Du willst – der Kunde wird nicht zufrieden sein. Dann lasse ich das lieber. Sonst kommt dieser Kunde mit einer Reklamation, ich muss nochmal färben oder nachschneiden, er schreibt obenauf noch eine schlechte Bewertung und macht damit schlechte Werbung draußen bei seinen Freunden. Dann lasse ich das lieber, und sage: Hey, geh gerne zu einem anderen Friseur!

Lassen wir die Diva einfach mal Diva sein und widmen uns schönen Vorstellungen: Welche berühmte Persönlichkeit – neben studiolution [Augenzwinkern] –  hättest Du gerne mal auf dem Stuhl?

[begeistert] Da muss ich gar nicht lange überlegen: Elyas M’Barek!

Und wenn Du eine Frisur wärest… Pixie, Bob, Glatze… Was wärest Du?

Lange Haare mit Pferdeschwanz.

Damit hätte ich jetzt als allerletztes gerechnet.

Das finde ich super bei Männern! Aber erst seit circa drei Jahren. Ich fand vorher lange Haare bei Männern ganz, ganz furchtbar. Und dann kam so diese Lumbersexual-Richtung [macht mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft] dieses leicht verwahrloste mit Vollbart, Man-Bun und so… Darauf bin ich voll drauf abgefahren und finde es immer noch super. [ein breites Grinsen] Daher finde ich lange Haare total gut, allerdings müssen die schon ordentlich aussehen. Aber nicht ordentlich geföhnt, sondern einfach natürlich ordentlich.

Kannst Du dich noch erinnern, worüber Du das letzte Mal so richtig laut gelacht

hast?

Oh, wir lachen so viel bei uns im Laden! Ich finde es super wichtig bei der Arbeit zu lachen. Ich glaube aber, dass ich das letzte Mal über meinen Mitarbeiter so richtig laut gelacht habe. Muss ich auch die Situation dazu erzählen?

Wenn Du schon so verlegen grinst – aber natürlich!

Lass mich mal überlegen… Naja, das war so: Da wollte er mir was zuflüstern und ich habe es nicht verstanden. Er ist dann ein bisschen lauter geworden und ich hab’s immer noch nicht verstanden. Dann hat er es laut gesagt… und in dem Augenblick ist die Musik ausgegangen. [klatscht sich mit der Hand gegen den Kopf]

Oh nein!!!!!!

Ja, dann hat das natürlich der ganze Laden gehört! War aber natürlich nichts was einen Kunden betroffen hat.

Natürlich nicht. Wofür kann man Dich denn mitten in der Nacht wecken?

Ganz klar: Für Sauerbraten!

Welche Knödel?

Halb-Halb!

Richtige Entscheidung. Wenn wir schon bei Entscheidungen sind… Lust auf ein kleines Spiel?

Aber sicher!

Du bekommst zwei Begriffe und entscheidest Dich ganz schnell für einen.

Hau rein.

Schere oder Messer?

Messer.

Balayage oder Strähnen?

Strähnen.

Kurze oder lange Haare?

Lange.

Bart oder nicht?

Bart.

Mann oder Frau?

Mann.

Schlicht oder Auffällig?

Schlicht.

Sanft oder leidenschaftlich?

Leidenschaftlich!

Tag oder Nacht?

Nacht.

Chaotisch oder Ordentlich?

Ordentlich.

Tattoo oder Piercing?

Tattoo.

Feiern oder chillen?

Chillen.

Superman oder Batman?

Superman.

Pyjama oder nackt schlafen?

Nackt schlafen.

Schnaps oder Bier?

Schnaps.

Studiolution: ja oder nein?

Jaaa! [grinst]

Das war genau die richtige Antwort! Unser Beziehungsstatus heißt: Kunde. Wie lange sind wir nochmal zusammen?

[überlegt kurz] Mit studiolution bin ich jetzt seit knapp zwei Jahren zusammen. Wir haben mit dem Terminplaner, also mit „Uschi“, angefangen und sind parallel mit unserem alten Kassensystem gefahren. Mit dem waren wir dann aber so unzufrieden, dass wir auch die Kasse und im gleichen Aufwasch auch die Online-Terminbuchung dazu wollten.

Ich glaube auch, dass wir der erste Laden waren, wo ihr den Facebook-Button eingebunden habt. Mir war das damals ganz wichtig und dann wurde Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit das umgesetzt werden konnte und man direkt über die Facebook-Seite auf die Buchungs-Seite kommen konnte.

Inwiefern war Dir das wichtig?

Wir haben einige Facebook-Follower und arbeiten grundsätzlich viel mit Facebook. Generell – Social Media bietet eine tolle Plattform, mit der du am schnellsten an Kunden kommst und Kunden erreichen kannst und wo wir unsere Zielgruppe gut erreichen. Wir machen kaum Werbung, sondern alles über Social Media. Da erreichst Du genau die Zielgruppe am schnellsten, die Du erreichen willst.

Schließe für mich mal die Augen. Was siehst Du und was fühlst Du wenn Du an studiolution denkst?

[schließt die Augen] Ich sehe Seifenblasen und einen Regenbogen. Ich kann nicht sagen warum, aber wenn ich an studiolution denke, sehe ich sofort einen Regenbogen. Aber in welchem Zusammenhang das steht, kann ich nicht sagen. Habt ihr einen Regenbogen im Logo?

Haha, ja, der Swirl vor „studiolution“ ist in den Farben des Regenbogens und erinnert daran. Aber nochmal zurück zum brandaktuellen Thema der Online-Terminbuchung. Musstet ihr lange flirten, bevor aus euch etwas geworden ist?

[nickt] Ja! Ich war grundsätzlich immer dagegen. Ich fand Online-Terminbuchung immer blöd. Die Idee fand ich generell cool, habe es aber immer als unsicher empfunden. Ich dachte immer: „Wenn Du Erfolg hast, hast Du auch viele Neider und viele Neider packen Dir dann gerne mal ein paar Scheinkunden rein.“ Das war immer meine Angst, dass Leute, die mein Unternehmen nicht mögen, mir Kunden eintragen und ich dadurch einen größeren Verlust als Gewinn habe.

Ich habe mich dann aber von euch überzeugen lassen, dass es wirklich sicher ist und dass euer Support mir hilft, wenn so etwas wirklich vorkommt. Ich habe euch dann vertraut und mir gedacht: Ich finde den Terminplaner schön, ich finde das Kassensystem gut – warum also nicht?

Das war aber sicher nicht Dein einziger Beweggrund.

Das war ein wichtiger, aber nur der erste Punkt. Der zweite Punkt: Es hat mich ultra genervt, dass ich am Dienstag um zehn in den Laden kam und dann erst mal zwei Stunden ununterbrochen das Telefon geklingelt hat. Am Wochenende haben natürlich alle beschlossen: Ich muss jetzt zum Friseur! Du hättest eigentlich jemanden einstellen können, der dienstags von 10 bis 14 Uhr im Laden steht und nur am Telefon hängt. Das hat mich echt gelangweilt und daher dachte ich mir: Wir probieren die Terminbuchung einfach aus und wenn es nichts ist, dann schalten wir sie einfach wieder ab.

Gab es denn Startschwierigkeiten in euerer Beziehung?

Klar, wenn Du damit noch nie gearbeitet hast, musst Du dich erstmal damit anfreunden. Es ist am Anfang natürlich verwirrend, wenn man mit einem leeren Terminbuch ins Wochenende startet und am Dienstag in den Salon kommt und das Terminbuch ist plötzlich voll. Doch daran gewöhnt man sich schnell und das ist genau das, was ich als Chef super finde.

Denn es ist wie gesagt oft der Fall, dass jemand am Wochenende beschließt: Ach, ich brauch einen Termin. Dann ist die Online-Terminbuchung natürlich perfekt!

Um einen Termin zu vereinbaren musst Du bei einem Friseur, der nicht mit den Online-Buchungen arbeitet, IMMER warten bis der Laden offen hat. Dann bist Du vielleicht nicht der Erste der anruft, sondern der fünfzehnte und es wurden schon vierzehn Termine vor Dir vergeben und Dein Wunschtermin längst vergeben. Dann zieht sich allein die Terminvereinbarung ewig lang.

Mit der Online-Terminbuchung stehe auch ich als Friseur nicht da, blättere, blättere, blättere und sage dann doch: „Oh, da geht’s nicht“. Der Kunde kann, wenn er Sonntagnachmittag nach dem Kaffeetrinken feststellt: „Ich brauch einen Friseur-Termin!“ einfach bequem seinen Wunschtermin aussuchen.

Davon bin ich absolut begeistert und empfehle es wirklich gerne jederzeit.

Cool, das freut uns! Du sagtest, Du hast erst mit „Uschi“ gearbeitet. Wart ihr auch direkt ein Herz und eine Seele?

Es war am Anfang schon eine Umstellung vom analogen Terminbuch zu einem Digitalen. In ein Papierbuch hast Du auch schneller irgendwas reingeschmiert. Das ist am Anfang mit allem so: Ob ich jetzt neue Föns kaufe, neue Farben oder eben ein neues Kassensystem schreien erstmal alle: „Ahhh, das ist total blöööd!“ [verstellt die Stimme und klingt wie ein trotziges Kind] Nichts für ungut, aber der stereotype Friseur findet grundsätzlich erstmal alles blöd, was er nicht kennt.

Und wenn er es dann ausprobiert, finden sie es plötzlich doch gut. Wenn ich jetzt bei mir im Team frage: Brauchen wir ein neues Kassensystem? Dann sagen alle Mitarbeiter: Nein, unseres ist doch total super!

Ich persönlich könnte nie mehr mit dem Papierbuch arbeiten, das würde mich wahnsinnig machen. Ich hatte auch meine Eingewöhnungszeit, aber es hat mir enorm geholfen, dass bei studiolution alles – egal ob Terminbuch, Kasse oder Online-Buchung – wirklich einfach gemacht ist und dass man sich schnell und intuitiv reinfindet.

Man entdeckt im Arbeitsalltag und -rhytmus zwar ab und zu Kleinigkeiten, die vielleicht verbessert werden könnten. Wir sind da auch recht aufmerksam und geben das direkt an euch weiter. Es wurde auch schon viel, von dem was uns aufgefallen ist, umgesetzt. Beispielsweise beim Kassiervorgang – dass ich nicht alles „rüberziehen“ muss. Es sind solche kleinen Dinge – die gab es schon, aber sie wurden einfach nochmal optimiert, so dass alles noch simpler wird.

Ansonsten bin ich wirklich super zufrieden. Die Sachen, die mir nicht passen, sind nicht eure Schuld, sondern die Schuld vom Finanzamt. [zwinkert – das hat er wirklich drauf!]

Na das freut uns doch zu hören! Vielen Dank Oddy für das nette und entspannte Gespräch – und auch für die wunderschönen Locken, die bekomme ich Zuhause nie und nimmer hin. Das hat wirklich Spaß gemacht!

Wer mehr über die coole Socke erfahren möchte schenkt Oddy und den Herzblutfriseuren einfach ein Like auf deren Facebook Seite

 

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